Seit vielen Jahren wird in Schwedt der japanische Kampfsport Judo trainiert. Aus mehreren Vereinen der Vorwendezeit konnte sich letztlich nur die aus der früheren BSG Aufbau hervorgegangene Abteilung Judo, jetzt beim TSV Blau-Weiß-65 Schwedt e.V., wieder etablieren. Umso erstaunlicher ist, dass vielfach Anfragen kommen, ob diese Sportart überhaupt noch in Schwedt trainiert wird. Mehrfach wurde auch nach Ursprung und Sinn des Judo gefragt, so dass zunächst an dieser Stelle kurz darauf eingegangen wird.
JUDO – Sanfter Weg
Ursprünge dieser Sportart sind, wie viele andere japanische Kampfsportarten, in den Kampf-und Verteidigungskünsten der Feudalzeit zu finden. Entwickelt wurde das Judo von Prof. Jigoro Kano im Jahre 1882. Zu dieser Zeit war Kano Schüler des in Tokio lehrenden Mediziners Prof.Dr. Erwin Bölz. Hier fand Prof. Dr. Bölz Gefallen an asiatischen Kampfkunstvorführungen im Jiu-Jitsu und empfahl diese Art der Leibesertächtigung seinen Studenten, so auch seinem damaligen Studenten Kano. Kano fasste Elemente des Jiu Jitsu zusammen, entfernte bedenkliche Kampfpraktiken und nannte diese Sportart JUDO – den sanften Weg. Somit war Training und Wettkampf ohne Gefahr möglich. In seiner ersten Schule -KODOKAN- (Schule zum Erlernen des Weges) vermittelte er seinen Schüler zwei Prinzipien, die noch heute den Sinn des Judo erklären:
Seiryoku Zenyo – wirksamer Gebrauch von körperlichen und geistigen Kräften und
Jita Kyoei – Wohlergehen aller durch gegenseitiges Helfen und Verstehen.
Dieses von Kano aufgestellte Erziehungssystem soll den Körper auf interessante, zum längerem Studium anregende Weise stärken, gesund erhalten und von Menschen beiderlei Geschlechts und jeden Alters auch als Wettkampf ausgeübt werden.
Gerade für Kinder bieten sich hier viele Möglichkeiten. Zum einen können sie ihrem natürlichen Drang auf Bewegung und Kräftemessen nachkommen. Zum anderen erlernen Sie durch das aufgestellte Regelwerk den respektvollen Umgang und das von Achtung geprägte Miteinander mit einem oder mehrerer Partner. Ganz nebenbei werden spielerisch Koordination und Kondition antrainiert bzw. ausgebaut. Der sportliche Wettkampf ist hierbei nicht ein Muss, sondern ein zusätzlicher Motivator zur Erfahrung der eigenen Grenzen. Denn in erster Linie stehen Spaß und spielerisches Erlernen von Techniken, die ein gefahrloses und rücksichtsvolles Kräftemessen der Partner ermöglichen.
Doch das Erlernen von Judo ist nicht auf ein jugendliches Alter beschränkt. In unserem Verein sind alle Altersgruppen vertreten und auch Anfänger finden in den unterschiedlich strukturierten Trainingsgruppen Anklang. Egal ob eine Verbesserung des körperlichen Wohlbefindens oder leistungsorientierter Wettkampf im Vordergrund steht, bei uns ist jeder Gast willkommen.
Judo erhebt nicht den Anspruch die einzig richtige Sportart zu sein. Dennoch bieten sich viele Möglichkeiten gemeinsam mit Trainingspartnern körperliche und geistige Fähigkeiten auszubauen.