In unmittelbarer Nähe der „Großbaustelle Aquarium“ (Wiederaufbau des 2021 eingestürzten Sportbadbereiches) gibt es seit März eine weitere Baustelle: Die Sporthalle am Aquarium erhält nämlich für die Sportart Judo einen Anbau für rund eine Million Euro. Damit wächst die Trainingsfläche für die genannten Sportarten von derzeit rund 100 Quadratmetern etwa auf das Doppelte. Viele Jahre kämpft die TSV-Judoabteilung um diese Erweiterung. Die jetzige Trainingsstätte für die fast 100 Mitglieder (davon mehr als die Hälfte Kinder und Jugendliche) platzt aus allen Nähten, für Kinder bis zehn Jahren musste sogar ein Aufnahmestopp für Neuzugänge ausgesprochen werden. Und für Zuschauer war nie Platz in der kleinen Sportstätte.
Nach einer Teilsanierung der 1978 erbauten Halle kurz vor der Jahrtausendwende sind rund zweieinhalb Jahrzehnte lang lediglich punktuelle Werterhaltungen realisiert worden. Nun hat der TSV Blau-Weiß 65 als „Bauherr“, unterstützt durch die Stadt Schwedt als Eigentümer der Halle, die Chance ergriffen und erfolgreich Mittel aus dem sogenannten Goldenen Plan Brandenburg für die bauliche Erweiterung der Trainingsstätte beantragt. Die Fundamente sind gesetzt, die Bodenplatte ist gegossen, Mitte Mai waren die Stahlträger montiert – die neue Gesamtfläche ist inzwischen erkennbar. Der Bau schreitet sichtbar voran, wie sicherlich vor allem die Judoka auch schon persönlich in Augenschein genommen haben.
Mit der Fertigstellung wird im Sommer 2024 gerechnet. „Wir sehnen den neuen Trainingsbedingungen natürlich schon jetzt entgegen“, sagt Übungsleiter Matthias Milz aus der Abteilung. „Unsere Judoka werden mehr Bewegungsfreiheit bekommen, wodurch sich auch die Verletzungsgefahr verringert. Auf den Matten haben wir dann wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten für das Training. Natürlich können wir unsere neun Übungsleiter dann auch optimaler einsetzen.“
Die Judoka denken darüber hinaus auch schon an neue Angebote wie Selbstverteidigung, Fitness- oder sogar Präventionskurse, die durch eigene Übungsleiter der Abteilung angeboten werden können. Durch eine kleine Tribüne mit maximal 30 Plätzen werden Eltern und Freunde dann beispielsweise auch bei den Gürtelprüfungen live die Daumen drücken können. Vorstellbar seien auch Showkämpfe, Schulungen oder Trainingseinheiten mit anderen Judovereinen aus der Region.
Der nach dem Umbau deutlich vergrößerte Hallenteil mit den zwei Technikräumen wird als Einfeldhalle mit den Außenabmessungen 12 mal 28,50 Meter errichtet, die lichte Höhe soll 4,20 Meter betragen. „Für große Wettkämpfe wie beispielsweise unser schon traditionelles Nikolausturnier, werden wir aber auch weiterhin in eine größere Halle umziehen müssen“, sagt Matthias Milz. Mit Hilfe zahlreiche Mitglieder und Freunde des Judosports werde dies aber auch weiterhin gut gelingen können, zeigt er sich optimistisch.
Jörg Matthies