Vier Judokas des TSV Blau-Weiß 65 Schwedt e.V. stellten sich ihren hochkarätigen Gegner aus den Ländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bei den Deutschen Meisterschaften der Gruppe Nordost.
Der Veranstalter, der Brandenburgische Judoverband (BJV), meldete für das Event am 16. Februar 502 Teilnehmer in der Wettkampfarena in Strausberg. Für eine hervorragende Atmosphäre und Betreuung sorgte der ausrichtende KSC Strausberg. Niemand Geringeres als der Präsident des Deutschen Judobunds Daniel Keller und BJV Präsident Jan Schröder eröffneten die Meisterschaften und unterstrichen so einmal mehr dessen Bedeutung.
In der Altersklasse der Männer unter 21 Jahre starteten für Schwedt Marc Altmann, Fabian Tief und Paul Rappe-Stepanek. Zudem qualifizierte sich im Januar Emin Elzhurkaev in der Altersklasse der Jugend unter 15 Jahre bei der Brandenburgischen Meisterschaft. Dieses Turnier war für ihn der höchstdotierte Wettbewerb seiner Altersklasse.
Für die jungen Schwedter Männer stand nach der Akkreditierung eine mögliche Qualifikation für die kommenden Deutschen Meisterschaften im Raum.
Paul Stepanek, jüngster Teilnehmer seiner Altersgruppe, hätte sich ursprünglich bei der Landeseinzelmeisterschaft im Januar für seine Altersklasse der unter achtzehnjährigen qualifizieren können. Jedoch ereilte den 16jährigen Schwedter eine Viruserkrankung, so dass ihm die Teilnahme daran verwehrt war. Kurzerhand entschied er sich für eine Akkreditierung in der nächst höherer Altersklasse. Ein mutiger Schritt, denn viele Kämpfer hatten ihm einfach zwei Jahre mehr Wettkampferfahrung voraus.
Da alle Landesverbände ihre erfahrensten Kämpfer schickten, waren die jeweiligen Gewichtsklassen voll besetzt. Marc Altmann startete in der Gewichtsklasse bis 81 kg mit 13 weiteren Teilnehmern. Für den Schwedter Abiturienten war dies vermutlich die letzte Teilnahme für seinen Heimatverein an dieser Meisterschaft, denn im Sommer beendet er seine Schule, ein Studium ist geplant. Eine Qualifikation für die DEM wäre das Highlight gewesen, doch die Konkurrenz war zu stark.
Fabian Tief (bis 90 kg) und Paul Rappe Stepanek (- 100 kg) gelang die Qualifikation auch nicht. Sie mussten sich jeweils mit dem siebten Platz begnügen. Jedoch haben sie noch zwei bzw. drei Jahre Zeit, sich noch einmal zu beweisen.
Emin Elzhurkaev erreichte einen tollen sechsten Platz. Nachdem ersten Kampf, den er knapp gegen den Berliner Landesmeister und späteren Turniersieger Mark Volz verlor, holzte er sich regelrecht durch die Gewichtsklasse bis 50 kg und baute immer weiter auf. Dieser Weg war kräftezehrend, auch wenn die Hoffnung auf die Bronzemedaille immer stärker wurde.
Nachdem Emin sich durch zwei Siege ins Viertelfinale der Trostrunde gekämpft hatte, folgte die Entscheidung. Die Nerven im Kampf gegen den Schweriner Anton Meinke lagen blank, nichts wollte gelingen. Emin war am Ende seiner Kräfte. Beide Kontrahenten waren nun punktgleich, beide hatten zwei Bestrafungen. Nur eine Entscheidung durch den „Golden Score“ konnte den Sieg bringen. Oder, eine weitere Bestrafung, die ein technisches KO für einen der Kämpfer bedeuten würde. Leider traf es Emin, der dem Druck des Gegners nicht durch Ausweichen und Eindrehen nachgab, sondern seine Arme durchstreckte. Dieser Regelverstoß brachte das abschließende Urteil „Hansokumake“ für den Schwedter. Der Traum von Bronze platzte jäh nach knapp 6 Minuten Kampfzeit.
Doch keiner der Schwedter Kämpfer musste sich am Ende des Turniers vor seiner Leistung verstecken. Man muss mit den Schwedter Judosportlern rechnen, wir bleiben dran.